Martin von Tours kam im Jahr 316 auf die Welt und lebte während der Zeit des römischen Kaiserreichs. Auf Wunsch seines Vaters wurde er Soldat. Eines Abends im Winter war es so bitterkalt, dass schon viele Menschen erfroren waren. Martin ritt an diesem furchtbar kalten Abend am Tor der Stadt Amiens vorbei. Dort begegnete er einem Bettler, der nur in Lumpen gehüllt war. Der Bettler drohte zu erfrieren und flehte die Menschen an, ihm zu helfen. Doch die Menschen gingen einfach an ihm vorüber, niemand blieb stehen. Martin sah, dass der arme Mann schrecklich fror. Aber er hatte kein Geld dabei, um es ihm zu geben. Da zerteilte er seinen warmen Mantel mit seinem Schwert und schenkte eine Hälfte davon dem Bettler.
Später in der Nacht, Martin schlief schon, da erschien ihm Jesus im Traum. Der Sohn Gottes trug die Hälfte des Mantels, die Martin dem Bettler gegeben hatte. Jesus sagte zu den Engeln, die ihn umgaben: „Martin ist noch nicht getauft und hat mich trotzdem mit diesem Mantel bekleidet.“ Martin war sehr beeindruckt davon, dass ihm Jesus im Traum erschienen war und ließ sich taufen. Danach gab er seinen Dienst im Heer auf. Martin lebte von nun an im Kloster. Er war so beliebt bei den Menschen, dass er später sogar Bischof der Stadt Tours wurde. Und auch heute noch, viele Hundert Jahre später, gibt der Heilige Martin vielen Menschen Hoffnung. Am 11. November wird der Sankt-Martins-Tag gefeiert, um zu Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft aufzurufen.